Leukämie ist eine Krebserkrankung im Blut und wird auch "Blutkrebs" genannt. Radio RiO-Mitarbeiterin Annika spricht mit dem 14-jährigen Jan über Leukämie. Jan hatte selbst Blutkrebs und erzählt Annika von dieser Zeit. Dr. Bielack aus dem Olgäle erklärt, wie Leukämie entsteht und wie die Krankheit behandelt wird.
Annika
Annika von Radio RiO: „Hallo, hier ist Eure Radio RiO Reporterin Annika und ich habe zum Thema Leukämie Herrn Bielack interviewt:
Hallo Herr Bielack, was ist denn eigentlich Leukämie?“
Dr. Bielack: „Leukämie ist eine Krebserkrankung des Blutes. Wir haben ja im Blut ganz viele Blutkörperchen, die müssen immer neu gebildet werden. Und manchmal gibt es da einen Fehler und es entsteht ein krankes weißes Blutkörperchen, das sich immer weiter teilt und teilt und teilt und dann entstehen immer wieder neue Kinder davon und nachher besetzen diese kranken Blutkörperchen das ganze Blut, den ganzen Körper und das ist eigentlich Leukämie.“
Annika von Radio RiO: „Und wie wurde Leukämie bei dir festgestellt, Jan?“
Jan: „Ich hatte ganz starke Oberschenkelschmerzen und ich hatte hohes Fieber und war extrem platt. Bin dann mit meinen Eltern in die Klinik gegangen und da wurde mir dann Blut abgenommen und dann wurde mir mitgeteilt, dass ich Leukämie hab´.“
Annika von Radio RiO: „Ob jemand an Blutkrebs erkrankt ist, kann man mit einer Blutprobe feststellen, so wie bei Jan. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, sagt Doktor Bielack.“
Dr. Bielack: „Meistens findet man die kranken Zellen im Blut, da muss man eine Blutprobe abnehmen und die dann im Mikroskop betrachten. Wo man die immer findet, das ist im Knochenmark. Das ist sozusagen die Fabrik, wo die neuen Blutkörperchen immer hergestellt werden und da werden auch die Leukämiezellen produziert.“
Annika von Radio RiO: „Die Leukämie muss mit Medikamenten behandelt werden.“
Dr. Bielack: „Diese Medikamente heißen Chemotherapie. Das sind ganz viele verschiedene Medikamente. Man muss auch ganz viele verschiedene Medikamente einsetzen, damit man auch wirklich die letzte Leukämiezelle erwischt. Und die Behandlung dauert insgesamt etwa zwei Jahre.“
Annika von Radio RiO: „Eine Chemotherapie ist für den Körper sehr anstrengend. Wie ging es dir dabei, Jan?“
Jan: „Ich konnte keine Treppen mehr hochlaufen. Ich konnte halt verschiedene Sachen nicht mehr essen, also zum Beispiel Ei durfte ich nicht mehr essen. Und ich konnte keinen Sport machen, ich konnte nicht zur Schule gehen und ich durfte nicht zu Freunden.“
Annika von Radio RiO: „Die Ärzte untersuchen immer wieder, ob noch Leukämiezellen im Blut sind.“
Dr. Bielack: „Man fängt an, die Leukämie zu behandeln. Am Anfang sieht man sie noch. Nachher sieht man sie unter dem Mikroskop nicht mehr, da muss man mit Spezialuntersuchungen immer gucken, ob die auch wirklich weg ist. Und das heißt, man guckt im Verlauf im Blut und im Knochenmark mit Kontrolluntersuchungen, ob die Leukämie auch wirklich weg ist.“
Annika von Radio RiO: „Die Chemotherapie ist bei der Leukämiebehandlung lebenswichtig, sagt Dr. Bielack.“
Dr. Bielack: „Was wir den Kindern sagen, ist dass es eine schlimme Erkrankung ist, da sind wir ganz ehrlich. Wir sagen auch, dass man an dieser Erkrankung sterben muss, wenn man nicht ordentlich behandelt. Damit die auch wissen, warum sie so eine harte Zeit hier bei uns, mit vielen Medikamenten und vielen Nebenwirkungen durchmachen müssen. Wir sagen den Kindern aber auch, dass sie eine sehr gute Chance haben gesund zu werden, wenn sie diese intensive Behandlung voll mit durchziehen.“
Annika von Radio RiO: „Jan ist geheilt! Er hat keinen Blutkrebs mehr. Wie hast du dich denn gefühlt, als du erfahren hast, dass du geheilt bist?“
Jan: „Ich war natürlich super glücklich, dass nicht irgendwie was Schlimmeres passiert ist. Und, ja mehr ist man da eigentlich auch nicht.“
Annika von Radio RiO: „Und was sollten Freunde und Verwandte von Leukämiepatienten machen?“
Jan: „Immer positiv denken und nie irgendwie negativ auf sie einreden. Und oft aufmuntern, das hilft!“
Annika von Radio RiO: „Hast du etwas daraus gelernt?“
Jan: „Man darf niemals aufgeben und man muss immer das Beste aus seinem Körper rausholen, was möglich ist!“